In diesem Format möchte ich anhand von meinen Bildern interessante historische Orte vorstellen. Das bedeutet, dass wir nicht nur durch die Landschaft, sondern auch durch verschiedene Themenfelder schweifen.
Die Fotoserie ist aus dem Jahr 2012. In dieser Zeit schien sich die politische Situation in Myanmar zu entspannen und ein baldiger Ansturm von kulturell interessierten Touristen wurde erwartet – doch einige Jahre später durchzog das Land ein erneuter, autoritärer Schub und so bleibt das Land – vorerst – im Westen wenig beachtet.
Das Erdbeben und der Wiederaufbau
Der Archäologe Bob Hudson, ein Mitarbeiter der Archäologischen Abteilung der Universität Sydney, berichtet, dass ein verheerendes Erdbeben der Stärke 5,9 bis 6,5 auf der Richterskala Bagan 1975 traf und erhebliche Schäden an den historischen Gebäuden verursachte, einschließlich eingestürzter Turmspitzen und abgebröckelter Wandmalereien. Hudson dokumentiert, dass bis 1988 zunächst 150 Monumente mit internationaler Unterstützung repariert wurden, bevor die Regierung 1995 eine umfassendere, durch öffentliche Spenden finanzierte Kampagne zur Restaurierung und zum Wiederaufbau startete. Laut Hudsons Datenbank wurden bis 2008 688 Gebäude umfassend restauriert und 1.299 Gebäude komplett neu aufgebaut, wobei die Qualität der Restaurierungen international kritisiert wurde, insbesondere wegen der Verwendung moderner Materialien und spekulativer Rekonstruktionen. Hudson stellt dar, dass die burmesische Regierung das Programm als notwendig für die Erhaltung des kulturellen Erbes und die Befriedigung religiöser Bedürfnisse verteidigte, während Kritiker es als unauthentisch und politisch motiviert betrachteten.
Zeitstrahl
Bildernachweis: eigene Fotos, Orkun Aldirmaz, Public Domain.